Von 7. bis 11. August fanden die Weltmeisterschaften für Junioren in Tokio auf der für die olympischen Spiele 2020 errichteten Regattastrecke statt – quasi als Testevent für die Organisation aber auch für die Nationen um die Gegebenheiten vor Ort kennen zu lernen. Konrad Hultsch, Fabian Gillhofer und Trainer Herbert Dieplinger machten sich bereits am 1. August auf die lange Anreise via Dubai um genügend Zeit für die Anpassung an die Zeitumstellung von 7 Stunden zu haben.

Aus österreichischer Sicht waren noch jeweils ein Burschen und Mädchen 4x dabei. Insgesamt war ein sehr gutes Meldeergebnis zu verzeichnen. Auch der Trend der letzten Jahre, dass Juniorenrudern immer professioneller, schneller und enger wird, war bei dieser Regatta nicht zu übersehen.

Die japanische Organisation klappte einwandfrei und die Strecke präsentierte sich fair aber mit sehr schwierigen Ruderbedingungen, da der Wind immer von der Seite zumeist eher als Mitwind kam. So waren das Steuern und das Gleichgewichthalten bei den hohen Seitenwellen immer eine Herausforderung. Stete Temperaturen über 30 °C und hohe Luftfeuchtigkeit sorgten auch für körperlich anspruchsvolle Verhältnisse. Im JM 2x war mit 24 Booten das größte Meldefeld der Regatta zu verzeichnen und unser Team wusste von Anfang an, dass es viel zu kämpfen geben wird.

Im Vorlauf ruderten Konrad und Fabian ein sehr gutes Rennen und konnten gleich den hervorragenden zweiten Platz hinter Russland belegen. Nur der Laufsieger aus den 4 Vorläufen qualifizierte sich direkt für das Semifinale A/B. In vier Zwischenläufen wurden die weiteren 8 Halbfinalisten A/B ermittelt. Ein zweiter Platz mit einer außergewöhnliche Leistung sowie auch etwas Glück waren dazu notwendig. Von Anfang an entwickelte sich in diesem Rennen ein Dreikampf um den Sieg zwischen Neuseeland, Brasilien und Österreich, der bis zur Ziellinie anhielt. Zuerst lagen unsere zwei Wikinger an zweiter Stelle hinter Neuseeland ehe sich Brasilien auf den mittleren 1.000 m etwa gleichauf mit NZL an uns verbeischob. 400 m vor dem Ziel versuchten Konrad und Fabian, die ca. eine halbe Länge Rückstand hatten, ihre Konkurrenten noch zu überholen. Dies gelang auch fast, bis zum letzten Schlag wurde gekämpft, aber mit nur ca. 1 Sekunde Rückstand auf den Sieger NZL, die späteren Sieger im Finale B  und weniger als eine halbe Sekunde auf die zweiten Brasilianer blieb der in diesem Fall undankbare 3. Platz. Das Team von Herbert Dieplinger zeigte in diesem Rennen sicher seine beste Saisonleistung und ruderte mit 6:32 eine sehr, sehr schnelle Zeit. Wie eng es im Mittelfeld zugeht zeigten die Ergebnisse aller Zwischenläufe insgesamt – 12 Boote lagen innerhalb von wenigen Sekunden zwischen 6:28 und 6.34!

Nun gings aber am nächsten Tag gleich weiter. Im Semifinale C/D musste unter 6 Booten ein 3. Platz erreicht werden, um sich für das C-Finale zu qualifizieren. Mit einer soliden Leitung schafften unsere 2 Wikinger das sehr souverän. Im Finale C lief es dann nicht mehr ganz so gut und mit einem Hängenbleiber kurz vor der Ziellinie wurde um ein paar Hundertstel der 4. Platz verfehlt und der 5. Rang erreicht. Die harten Rennen zuvor hatten doch sehr viel Kraft gekostet.

Resümee: Konrad und Fabian haben gezeigt, dass sie mit den weltbesten Nationen im Mittelfeld sehr gut mithalten können. Mit ein bisschen mehr Glück wäre zwar eine etwas bessere Platzierung möglich gewesen. Wichtiger ist jedoch, dass unsere beiden Junioren sich super vorbereitet hatten und im wichtigsten Rennen die beste Leistung des Jahres zeigen konnten. Dazu gratulieren wir sehr herzlich. Dies spricht auch für die gute Trainingsplanung von Herbert Dieplinger und Kurt Bodenwinkler. Die anderen beiden österreichischen Boote konnten ihr Potenzial leider gar nicht ausschöpfen und waren als Letzte und Vorletzte leider auch vom Mittelfeld ein großes Stück entfernt. Ein großer Dank gilt auch dem österr. Ruderverband, der in den letzten Jahren sehr große Mannschaften zu internationalen Wettkämpfen entsendet und es somit den jungen Ruderern ermöglicht an diesem  tollen internationalen Flair und Spitzensport teilzuhaben. Unser Team hat seine Nominierung mehr als gerechtfertigt und wird von dieser Erfahrung sicher noch lange profitieren können.