„VOGALONGA -ein Liebesbeweis für Venedig und das Wasser, das es umgibt, für seine Lagune und seine Inseln, für das Rudern und seine Boote…“

Vogalongianer von RV Wiking und RC Wels! ♥ ♥

 

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Bericht:

 -ein Liebesbeweis für Venedig und das Wasser, das es umgibt, für seine Lagune und seine Inseln, für das Rudern und seine Boote…“ Die Veranstaltung ist eine friedliche farbenfrohe Manifestation für den motorlosen Verkehr und gegen die Verschmutzung der Lagune und findet seit 1974 statt.

Heuer peilten wir WIKINGER nach 5 Jahren Pause in 7 Boote (1x 2x, 1x 3x, 5x 4x !!) begleitet von 2 Booten (1x 3x, 1x 5x) des RC Wels – wieder die eindrucksvolle Strecke an.

Unser Basislager war am Campingplatz Villaggio San Francesco in Duna Verde, wo wir die Mobilhomes mit unserer bunten Ruderkleidung auf allen Terrassen optisch sehr belebten.

Nachdem wir die Tage davor in Torre di Fine die Boote eingesetzt hatten und uns auf Kanälen Richtung Piave und auf dem Siel bei Glattwasser eingerudert hatten, überstellten wir am Freitag die Boote von Santa Maria di Piave nach Punta Sabbioni: eine herrliche Fahrt auf dem Sile (aus der lat. silet“, „schweigen, ruhig sein) mit Stadtdurchfahrt Jesolo, durch die Schleuse von Porte del Cavallino und über den Canale Casson in der venezianischen Lagune. Erstmals zur VOGA-Vorbereitung wieder Salzwasser, Gehzeitenfeeling und etwas Gegenwind…ein kühler Guss beendete diesen heißen Tag und die innerliche Kühlung erfolgte mit Bieren, die uns der nette Luigi im Zelt des Drachenboot-Clubs kredenzte.

Samstags dann ein ruderfreier Tag, Sightseeing in Venedig oder Caorle für die Einen, Dolce far niente für die Anderen….

Aber jetzt zum Pfingstsonntag dem Tag der Tage:

Punkt 9 Uhr wurde vor San Giorgio die Startkanone abgefeuert und die Kirchenglocken fingen an zu läuten, vom Markusplatz aus machten sich die „Boote“ auf: Alles war auf diesen 30 km vertreten: Kajaks, Kanadier, Gondeln, Ruderboote, Drachenboote, Ozeanruderboote, Stand-up-Paddler sogar ein Tretboot.. Viele Boote waren geschmückt, viele Teilnehmer kostümiert und Einige erfreuten uns mit Ihrem Gesang. Bei der Vogalonga findet keine Zeitmessung statt, es kommt nur darauf an teilzunehmen und die ganze Strecke, zu bewältigen Trotzdem gibt es natürlich auch viele ehrgeizige Teilnehmer, die unbedingt zeigen wollen, wie schnell sie sind….

Entlang der Insel Erasmo war die Bootsvielfalt besonders beeindruckend…

Es ging rund um Burano und dann durch Murano -manche Steuerleute waren so in Ihrem „flow“, dass sie glatt die Einfahrt verpassten und von der strengen Polizia Lokale wieder zurückgeschickt wurden…, wir steuerten nach einer etwas wellenreichen Überfahrt die Einfahrt zum Canale Cannaregio an, bei der Ponte di Tre Archi wurden wir vom begeisterten Publikum lautstark empfangen, weiter ging‘s in den eindruckvollen 4 km langen Canal Grande, der von über 200 prächtigen Adelspalästen gesäumt wird (mein Favorit ist der Ca’ d’Oro) und von tollen Brücken Ponte della Libertà („Brücke der Freiheit“), Ponte della Costituzione (Brücke der Verfassung), Ponte degli Scalzi, Ponte di Rialtokennt jeder 🙂 und  Ponte dell’Accademia überspannt wird!

Da im Canal Grande ein „bußgeldbewehrtes“ Badeverbot besteht, haben wir von Experimenten in diesem Bereich abgesehen.

Bei der Zieleinfahrt zwischen Santa Maria della Salute und dem Dogenpalast wurden wir über Lautsprecher namentlich empfangen und erhielten am Wasser unsere Medaillen und Urkunden mittels Wurf an Bord.

…und dann kam leider der unangenehme Teil der Voga, den einige Wiederholungs-Vogalongianer schon auf den letzten km im Hinterkopf hatten–die Rückfahrt nach Punta Sabbioni, die alle Steuermänner und Ihren Steuerfuß in Sachen Wellen hart forderte: wir waren obwohl die Regatta noch gar nicht zu Ende war, kurz nach dem Ziel von „wilden“ Motorbooten, Linienschiffen, Vaporetti usw. umringt – nur manche Kapitäne hatten ein Einsehen und ließen uns die Vorfahrt….

Zeitgleich fanden so nebenbei auf der Höhe des San Giorgio Maggiore Yachthafens auch noch zwei Segelregatten statt und so mussten einige unserer Boote die geplante Linie über den Canale San Giorgio Maggiore verlassen…wir verloren „unsere“ Boote langsam aus den Augen. Auf der Höhe des Belmond *****Hotel Cipriani reifte in meinem Kopf die Idee dort ein zu Boot zu chartern/kapern, aber da kam just ein 4x von Pirat Wien „dahergerudert“ und so wurde das Thema über Bord geworfen.Eine Bootscrew , die die „Arsenalseite“ wählte, wollte es wissen und nahm auf der Höhe des Sporthafens ein kühlendes Bad.

Entlang der Pylonen „hölzener Pfosten mit drei Beinen klingt nicht so edel“ , (das Mitzählen hab ich dann doch aufgegeben…) kämpften wir uns Richtung Lido, wo die Venezianer gemütlich auf Ihren lautlos geankerten Motor-Booten gekühlte Getränke einnahmen…meine Pulsuhr dürfte einen Kollaps erlitten haben, denn die angezeigten Daten konnten nicht stimmen…leider hatte sie aber recht und das Wort „voga longa“ kommt ja nicht von ungefähr…!! Ein Steuermann versuchte irrtiert durch seinen Imkerhut der Fährlinie nach Pula zu folgen, ein Einwand der Schlagfrau fruchtete und wir ruderten im ruhiger werdenden Wasser dem Festland entgegen, wo wir wieder ALLE zusammentrafen.

Routiniert wurde abmontiert und verladen und zurück ging‘s nach Duna Verde.

Dort wartete so Einiges auf uns, von dem wir unterwegs schon geträumt hatten: Getränke, Duschen, ein Meer zum Schwimmen, Schatten, Liegebetten…und dann ein Essen! Ein Tag ging gemütlich auf der Terrasse zu Ende und er hat mir da draußen zwischen all den Sturzfluten bewusst gemacht hat: Wie schön ruhig doch das Rudern auf der Donau ist (— trotz meines neuen Freundes Mr. Donau-Bus)

F A Z I T:

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Mehr als siebentausend Teilnehmer mit 1797 Booten aller Formen und Größen aus dreißig Nationen

Inseln, Wasserwege, Paläste und buntes Leben in der wunderbaren Lagune von Venedig – da schlagen Ruderer-Herzen höher!!

Die Wanderfahrt war perfekt geplant und organisiert von unserem Oberbootsmann Emmerich Bauer!! Ein herzliches <3 DANKESCHÖN für diese logistische Meisterleistung! Man muss schon ein Brigadier sein, um sich über diese Teilnehmerzahl „drüber zu trauen“.

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„Verlassen des Zielbereiches“: Nicht nur dass man als Veranstalter eigentlich für die Sicherheit der Starter verantwortlich ist, es geht für mich auch an der ursprüngliche Regatta-Idee „Manifestation für den motorlosen Verkehr“ gänzlich vorbei.

Sabine MB Besatzung OÖ